Auf dem Schreibtisch macht sie sich ja oft breit.
Um mir so nahe wie möglich zu sein.
(Foto: Archiv. Als es noch "die Katzen" waren)
Aber das gestern war einfach zu frech!
Stapft die Katze auf den Schreibtisch, vorbei am seit Tagen mal wieder ununterbrochen aber nebenbei laufenden Filmscanner, wie zufällig fallen die Filmtaschen von selbigem herunter und bleiben neben ihm liegen, was die Katze als willkommenes Liegeplätzchen auserkor!
Da fehlen einem doch die Worte!
Und sonst tut sie immer soooo dummm! Hat ewig die goßen Fragezeichen in den Augen. Und dann sowas! Neeeneeeneeeneeeneee ...
Es war gut.
Es war wichtig.
Es war richtig!
Heute morgen nahmen wir Abschied von unserem Tiger der sterblichen Hülle unseres Tigers.
Es war gut, ihn noch einmal so friedlich liegen zu sehen. So als würde er nur schlafen. Ihn noch einige Zeit streicheln zu können und ein paar Tränen rauszulassen. Noch ein letztes Mal einige Minuten mit uns und ihm allein zu sein. Richtig Abschied zu nehmen.
Beim Betreten vom “Raum der Stille” erschrak ich zuerst. Denn ich war nicht darauf eingerichtet, ihn schon von der Tür aus zu sehen. Aber dann, wie er so da lag, in diesem Karton – das liest sich vielleicht schlimm. Karton. Aber nein, er liebte ja Kartons! - sah er so friedlich aus. So als wenn die Menschen vom Krematorium gewusst hätten, dass er Kartons liebte. Und wie wir ihn kannten. Fast so, wie wir ihn in der Klinik verlassen hatten. Nur jetzt nicht mehr so leidenden Blickes. Und dass wir damals hofften, der Arzt würde uns morgens anrufen, dass er das Schwierigste geschaft hat.
Irgendwann klopfte es dann wie verabredet und der Tiger wurde mit seinem Karton hinaus gefahren. Auf einem Monitor konnten wir die Kremierung verfolgen. Wie sich die Luke öffnete, er hinein befördert wurde und nach einiger Zeit die Luke erneut geöffnet und die Asche heraus geholt wurde.
Dass unser Tiger Kartons liebte, bestärkte uns bei unserer Entscheidung für eine kompostierbare Kartonurne. Denn wir wollten ihn nicht auf ewig mit so’nem Schmuckdingens im Schrank stehen haben. Nein. Wir fuhren mit unserem Tiger zum nächsten Gartencenter. Ließen uns beraten (ohne zu sagen, was genau wir vor hatten) und kauften ein schnuckeliges kleines Mandelbäumchen. Dazu einen großen Pflanztopf, 70 Liter Erde (die bestimmt noch für ein paar Saisons Balkonkästen zusätzlich ausreicht) und eingiges an Dünger. Das alles zusammen wird morgen auf unserem Balkon die letzte Ruhestätte unseres geliebten Tigers werden.
So schleißt sich der Kreis. Er kam von einem Papier-Recycling-Hof zu uns, hatte ein hoffentlich schönes, wenn auch zu kurzes Leben und kehrt nun wieder im Karton in den Kreislauf zurück.
Wir haben dich doch so lieb. Du kannst uns doch nicht so plötzlich ohne Vorwarnung verlassen!
sollte man das ja eigentlich begrüßen.
Eigentlich.
Wenn das Konzept aber darin besteht, dass
- man sich über die neue Wohnung freut und
- man es begrüßt, dass sie viel Parkett und Fliesen hat
- damit man gegebenfallsige Katzenunglücke besser bereinigen kann
- man dann so nette IK*A-Läufer auslegt, die - falls Madame Krümel mal wieder pipiprotestiert, sie diese vielleicht dazu verwendet - man einfach in die WaMa stecken kann
ABER: wenn dieses Konzept dann in der Form aufgeht, dass die WaMa seit über zwei Wochen täglich mit einem Läufer bestückt wird, DANN fängt man langsam an zu zweifeln, zu grübeln, und evtl. zu VERzweifeln. Und nicht mehr dran zu glauben, dass das stimmt!
Und ich versteh die Sprache dieser Katze einfach nicht. Bzw. kann nix an der beprotestierten Situation ändern.
Folgende Möglichkeiten gibt es:
1. Sie wird zu sehr von ihrem großen Bruder tyrannisiert - was soll ich tun? Scheint momentan auch nicht der Fall zu sein.
2. Sie ist eifersüchtig, weil er sich seit geraumer Zeit mehr Zuwendung holt. - Ja, wenn sie nicht immer weglaufen würde ... Außerdem will ich auch was von meiner Freizeit/meinem Feierabend haben.
3. Sie spiegeln irgendein Problem zwischen ihren Dosenöffnern wider, dessen wir uns nicht bewusst sind. - Was könnte das denn sein???
4. Sie will, dass wir mehr zu Hause sind und nicht arbeiten gehen. Dieses Bild scheint dafür zu sprechen. Mehr Zuwendung! - Und wovon soll das Futter bezahlt werden?
Die spinnen, die Katzen!
du sollst nicht immer so viel computern!!!
Und wenn doch, dann nur mit mir! Musst du eben deinen Schreibtisch aufgräumt halten, damit Platz für mich bleibt. Sonst schieb ich einfach weg, was mir im Weg ist.
Also ich glaube, dieser Silvesterkater
war's nicht, der mir zu schaffen gemacht hat.
Aber Schade, im Original, in Bildschirmgröße wirkte das Bild viiiel lustiger :o(