In den letzten Tagen des Jahres häufen sich die Rückblicke. Wo man auch hinschaut wird Bilanz gezogen, aufgezählt etc. pp.
Eigentlich fand ich das ziemlich nervig. Wozu auch? Wenn man sich nix vorgenommen hat, braucht man auch nicht zu schauen, was man erreicht hat. Vor allem diese immer wiederkehrenden Frage-Antwort-Spielchen. Albern. - Und fast parallel tauchten mir die Fragen auf: Wie war eigentlich mein Jahr? Ich konnt mich nicht dagegen wehren. Und Warum find ich diese Frage-Antwort-Spielchen eigentlich albern und mag diese Rückblicke nicht?
Tja, warum wohl?
Vielleicht, weil ich mich damit nicht nochmal auseinander setzen will?
Weil ich froh bin, dass es vorbei ist? Aber warum sollte es auch vorbei sein, nur weil da ein Jahr zu Ende ist und ein neues beginnt?
Weil ich das erste Mal in meinem Leben ernsthaft über Vorsätze fürs neue Jahr nachdenke, was ich bisher grundsätzlich als völlig unsinnig-weil -wenn-etwas-ändern-dann-ab-sofort,-dazu-braucht-es-keinen-Jahreswechsel abgelehnt hatte?
Vielleicht, weil mir beim Rückblicken auf mein eignenes Jahr spontan die schlechten Dinge einfallen und nur mit Mühe sich vielleicht was Gutes finden ließe?
Und ich erspare es mir und allen, die hier sowieso nicht mehr dran teilnehmen, diese Einfälle niederzuschreiben. Mir, damit ich es weiter verdrängen kann und mich nicht damit auseinander setzen muss. Und allen anderen, weil ich dieses Blog hier für mich führen wollte und nicht für irgendwen. Nur schleichen sich immer wieder so Gedanken ein, Neid auf die zahlreichen Kommentare bei anderen. Und das immer wiederkehrende Gefühl, mit meinen Kommentaren anderswo nur Akquise zu betreiben.
Soziale Kontakte müssen eben gepflegt werden. Und wenn ich kaum dazu komme, bei mir zu schreiben, was ich gern festhalten möchte, wie dann noch Kontakte dazu pflegen?! Ob ich dieses Blog ganz schließe und unöffentlich wo auch immer weiterschreibe oder nur die Kommentarfunktion abschalte, um dem Gefühl näher zu kommen, nur für mich zu schreiben, weiß ich noch nicht. Jedenfalls kann es so nicht weiter gehen. Ich kann nicht mehr mit der Hoffnung auf Teilnehmer an meinem Leben schreiben. Bzw. diese Hoffnung, irgendwelche Leser anzulocken, vielleicht neue Freunde zu finden, macht das ganze Schreiben hier für mich zu anstregend. Ich bin nicht der Typ, der so wundervoll unterhaltsam schreibt, wie viele andere. Ich bin nur das Mädchen von um die Ecke, das eigentlich schon lange Frau sein sollte und für das sich eh nie jemand interessiert hat. Vielleicht wird mir irgendwann, wenn ich all das Zeug der vergangenen Monate hier nochmal nachlese, klar, warum. Vielleicht werd ich auch mein ganzes Leben lang weiterrätseln. - Obwohl, bei lunally gab ich mir ja kürzlich im Prinzip schon selbst die Antwort. Nur, warum das dort erkannte wiederum so ist, weiß ich nicht.
Und jetzt will ich doch noch ein paar Dinge - oder hauptsächlich Begegnungen - festhalten, die für mich mein Jahr 2004 prägten:
Es begann und verlief unter dem Schatten einer - vermutlich durch zu großen, naiven Überschwang oder auch durch ein Missverständnis - im Keim erstickenden Fast-Freundschaft, die sich im Laufe der Monate immer weiter auflöste.
Weiterhin hat die Beinahetrennung von meinem Lebensgefährten mein 2004 überschattet. Seit dem wird gekämpft was das Zeug hält, aus dem Trott der vergangengen Jahre auszubrechen, bevor wir doch daran zerbrechen. Die erkannten Fehler nicht so weiter zu praktizieren. Doch es ist schwer. Wenn beide aus dem selben Holz sind. Und wenn einer die Fehler entweder besser erkannt hat als der andere, oder aber .. ach ich weiß nicht. Auf jeden Fall war es doppelt schwer, da die vielen aufs Wochenede fallenden Feiertage dieses Jahr den Alltag nicht auflockern konnten und im Prinzip nur der Urlaub ein wenig (Aus-)Zeit für uns bescherte.
Doch auch einen sehr positiven Nebeneffekt hatte dieses Ereignis. Es brachte einen neuen Menschen verstärkt in mein Leben, für den ich sehr dankbar bin. Viele sehr schöne Stunden haben wir in diesem Jahr miteinander verbracht. Danke dir!
Eine weitere aufkeimende Freundschaft gilt es zu festigen. Diesmal werd ich nicht so stürmisch sein. Und bremse damit den mir entgegenwehenden Sturm. Nicht böse sein. Ich mag dich schon. Nur kann ich nicht so schnell so intensiv wie du. Ja, es scheint ein Spiegel zu sein.
Und ein anderes Pflänzchen - war so mutig, aus der Erde zu schauen, um mich zu erfreuen, und ich war leider nicht in der Lage, es so zu pflegen, wie ich gerne gewollt hätte. Leider ging da zeitlich überhaupt nix. Ich hoffe, es schläft nur. Vielleicht komm ich doch noch dazu.
Viele neue Leute lernte ich im Kreise der Fotografen oberflächlich kennen. Einer hat sich gefreut, dass ich seine Abwesenheit wahrgenommen habe. Vorher und hinterher haben auch wir ein paar meiner besonderen Stunden des Jahres verbracht. Es hat den Anschein, als könnte es eine Freundschaft werden.
Ein anderer hat zu meiner Überraschung meine Abwesenheit bemerkt. Ist jedoch gerade dabei, Papa zu werden und daher wird's wohl vorerst nix mit der Kontaktintensivierung.
Ja, ich denke, das waren die prägendsten Ereignisse für mein Jahr 2004. Was ich mit 2005 mache, überleg ich mir noch. Aber ich werd mir sicher etwas vornehmen. Diesmal ja.
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Mach Dir über Akquise und viele, wenige, keine Kommentare keinen Kopf. Viele lesen schließlich auch nur und wissen nichts dazu zu sagen. Manchmal weil es zu persönlich ist und man irgendwie das Gefühl hat sich auf ein sehr intimes Gebiet zu begeben oder weil man sich allgemeinhin nicht traut. Oder manchmal weil es so atemlos, hm, es ist nicht das passende Wort, aber ich schreib es mal, weil es dem am nächsten kommt, intelligent ist, dass man einfach nichts mehr dazu schreiben kann, weil es den Text stören würde, dumm ausschauen würde.
Wenn ich viel Zeit habe, lese ich viel und kommentiere mehr. Wenn ich wenig Zeit habe, lese ich flüchtig und kommentiere fast gar nicht. Und seien wir ehrlich, die Einträge, die viele Kommentare bekommen, das sind meist die Nonsens-Einträge ;o)
Mach es nicht daran fest. Mach es für Dich. Und... soziale Kontakte pflegen sich ggf. auch einfach übers Mit-Lesen (so unähnlich einer Email sind viele Texte ja schließlich nicht). :o)
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Bei anderen zu kommentieren heisst natürlich auch irgendwo seinen eigenen Blog zu vermarkten. Zwangsläufig. Aders würde einen sowieso niemand kennen, dazu gibt es zu viele Blogs. Und man kann dieser Masse kaum Herr werden. Und wo soll man die ganze Zeit hernehmen? Blogs. Fotografieren, arbeiten, internet-freie Freizeit, Partner, Haustiere ... dazwischen noch die Hausarbeit udn auch mal Zeit nur für sich alleine? Das funktioniert nicht.
Lieber klein und fein bleiben. Und da man nicht immer zwangsweise kommentiert wenn man liest dies auch anderen zugestehen, dass sie lesen, aber nicht immer einen Kommentar hinterlassen.
Eigentlich fine ich Du machst es ganz richtig. Nimmst DirAuszeiten. Aber Du solltest nicht das Gefühl haben müssen diese anderen erklären zu müssen, es sei denn Du willst sie erklären.
Ich bin zuversichtlich, dass Du "Deinen Weg" findest und auch beschreitest. Und ich werde das verfolgen ;-)
Alles Gute und ein wundervolles Neues Jahr!
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