Mittwoch, 23. Juli 2008
Selbstständig werden

Wie bescheuert, selbst-ständig mit stst

Das scheint ein ziemlich großer Schritt zu sein, den unser Engelchen zzt. durchmacht. Seit unzähligen Tagen (so zehn bis 14 schätzungsweise) ist er so dermaßen unberechenbar. Lacht, ist fröhlich und ohne ersichtlichen Grund weint er urplötzlich ganz entsetzlich los. Kein Mensch weiß, was er hat. Niemand kann ihm helfen. Und fast genauso plötzlich ist es wieder vorbei. Oft habe ich das Gefühl, ich hab einfach übersehen oder nicht schnell genug (im Bruchteil einer Sekunde nämlich) gesehen oder verstanden, was er gerade möchte oder ignoriert, was er in diesem Bruchteildersekunde haben oder machen wollte.

Parallel dazu erkenne ich immer wieder und öfter, dass er ganz viele Dinge selber machen möchte. So oft will er alles machen wie die großen aber im nächsten Augenblick weint er wie ein ganz kleiner, läuft viel öfter als früher mit seinem Schnuller herum, gibt ihn kaum noch her, obwohl wir ihn schon eigentlich nur noch zum Schlafen hatten.

Das muss wohl der Schlüssel zu seinem Dilemma sein. Dass er mit großen aber äußerst wackeligen Schritten in die Selbstständigkeit stapft. Und dass ich ihm dabei helfen kann/muss, indem ich ihm noch mehr zutraue und erlaube, als bisher schon.
Ganz zuckersüß z. B. heute früh. Wir sprachen gegen Ende des Frühstücks nur so darüber – oder erklärten ihm – dass das schmutzige Geschirr dann (!) in die Spülmaschine geräumt wird. Und, was macht er? Verlangt nach meinem Löffel, verlangt von seinem Stuhl hinunter zu dürfen, und läuft mit dem Löffel zur Spülmaschine – schließlich bin ich ja schon fertig. Macht sie auf, steckt den Löffel hinein, kommt zurück, verlangt nach meinem Müsliteller und bringt auch diesen zur Spüle. Nur beim Reinstecken musste ich ihm dann doch helfen. Mei, soooo süß!!! Zumal wir bisher immer nur gemeinsam die Spüle ausgeräumt haben und ich meine liebe Mühe damit hatte, ihm die Status von schmutzig vs. sauber begreiflich zu machen. Denn immer wieder wollte er etwas rausräumen, während ich die Maschine gerade bestückte. Aber es hat den Anschein, dass er genau diesen Unterschied genau jetzt begriffen hat.

Mama, Dein Sohn will jetzt offenbar einen großen Entwicklungsschritt weiter gehen, was ihn selbst natürlich immer wieder auch irritiert und sich in Unberechenbarkeit der Stimmung ausdrückt. Du musst Dich ganz dolle auf ihn einstellen und ganz dolle versuchen, schon vorher zu wissen, was er gerade denken und wollen könnte. Und lass ihn gaaaaanz viiiiiel selber machen!


 

Donnerstag, 17. Juli 2008
Fühlt sich komisch an

Zurzeit geht unser Sonnenscheinchen ja zweimal die Woche zur Tagesmutter. Damit ich arbeiten gehen kann. Und weil er bald 2 und es Zeit wird, dass er “richtig” unter Kinder kommt, haben wir uns (ihn) für einen Krippenplatz angemeldet. Doch mangels Dringlichkeit natürlich keinen bekommen. Naja, wundert uns nicht. Schließlich bin ich nicht allein und dann ja sowieso bald wieder nicht mehr berufstätig und damit ganz zu Hause.
Apropos, da geht das komische Gefühl nämlich schon los: Nicht mehr arbeiten gehen und trotzdem Zwergl1 zur TM bringen … Seltsam. Zwei Tage die Woche ohne Engelchen … Ich weiß nicht, ich weiß nicht. Aber für ihn ist es auf jeden Fall besser so. Er soll ja nicht so auf Mama fixiert sein, sondern auch andere Leute und Kinder kennen. Und bei der TM ist es toll! Die macht immer viele tolle Sachen mit den Zwergen.

Allerdings wird dieses komische Gefühl noch komischer, wenn er dann auch noch – als Ersatz für die Krippe – zusätzlich zwei Vormittage in den Kinderpark geht. So sehr ich weiß, dass es gut für ihn ist. So sehr ich sehe, wie spontan er losläuft, sich auf die Spielsachen stürzt und mich fast umgehend vergisst … so seltsam ist es für mich, nahezu von einem Tag auf den anderen plötzlich vier Tage allein zu sein und auch noch nicht mehr arbeiten zu gehen. Okay, davon zwei nur vormittags, aber trotzdem. Bisher war er immer da, wenn ich zu Hause war! Und ich musste mich immer um ihn kümmern, mir was zu seiner Beschäftigung ausdenken, ihn mit einbinden in alles, was ich tat. Das wird schon ganz schön komisch. Komisch, komisch, komisch!!!!!

Natürlich sehe ich auch die Vorteile. Z. B. dass ich mich dann nachmittags mal voll auf ihn konzentrieren kann, weil ich vormittags schon alles erledigt habe. Oder dass ich ein paar Wochen lang Zeit habe, mich auf mich und endlich auch mal in Ruhe (!) auf Zwergl2 zu konzentrieren/vorzubereiten/einzustellen. Und natürlich, dass er dann schon eingewöhnt ist, wenn Zwergl2 da ist und er sich nicht gar so abgeschoben fühlt. Wenn ich froh bin um jede etwas ruhigere Minute. Wenn sich unser ganz neuer Alltag einspielen muss. Dann hat er schon ein paar Konstanten, die ihm vielleicht dabei auch Halt geben.

Es ist ja für ihn!

Von jeamuc um 14:56h| emotional | 0 Kommentare |comment

 

Montag, 14. Juli 2008
Wunderbar verblüffend

Kürzlich waren wir zu Besuch bei der Oma. Natürlich wurde bei Ankunft erstmal alles in Reichweite gründlich untersucht. Schranküren, Schubfächer etc. pp.

Etwas später, Papa und Sohn waren im Garten, Mama und Oma in der Küche, kommt der Junior plötzlich mit Omas Gartenschuhen angetrabt – in jeder Hand einen –, welche sich bis dahin draußen vor der Terrassentür befanden. Trabt durch die Küche, an uns vorbei in den Flur und bedeutet mir – auffordernd "Mama!, Mama!" sagend – ich solle diese doch mal nehmen. Nun gut, nehm ich ihm die Dinger halt mal ab und lass mich überraschen, was er vorhat. Und was macht er? Geht weiter in den Flur, öffnet den Schuhschrank und zeigt energisch dort hinein. Natürlich in eine passende Lücke …

Da biste platt. Und nich zu knapp. Was in diesem kleinen Köpfchen von gerade mal 20 Monaten doch immer wieder so vorgeht. Und so komplexe Vorgänge! Findet draußen die Schuhe nd schleppt sie durch die Wohnung bis zum Schuhschrank … Gut, im Nachhinein stellte sich heraus, dass der Papa ihm den Auftrag erteilte, sie zur Oma zu bringen, aber DAS hat er ja auch wiederum nicht gemacht. Nein, er wollte sie gleich ganz wegräumen. Vielleicht hat der Papa ja auch vorher schon nebenbei gesagt, dass er nicht weiß, wo die Schuhe hin kommen und er sie deshalb zur Oma bringen soll. Möglich. Aber auf jeden Fall unheimlich faszinierend. Und wunderschön zu erleben!

Von jeamuc um 12:47h| Mein Leben mit Sohn | 0 Kommentare |comment

 

Erkenntnisse am Wickeltisch

Sagte ich zu Schatzi:

"Kannst Du schonmal im Kinderzimmer mit dem Staubsaugen beginnen. Am Wickeltisch ist alles voller Sand – aus den Sandalen." <kurzepause> "Ach deshalb heißen die so …"

Von jeamuc um 12:17h| Mein Leben mit Sohn | 0 Kommentare |comment