[Nur so als Zusammenfassung meiner letzten Beiträge]
Liebe D.,
ich hab Dich wirklich gern. Ja fast sogar lieb. Warum, weiß ich nicht. Ich mag Dich eben einfach. Aber Deine Funkstille macht mich kaputt. Ich schrieb Dir vor einer Woche mitten in der Nacht diesen Brief, der am Anfang nur dazu da sein sollte, meine verwirrten Gedanken zu ordnen. Dann wurde daraus ein Brief. Ein Brief wie von einem Teenager, der verzweifelt seiner verflossenen Liebe hinterherschreibt. Und ich setzte mir eine Frist, nach deren Verstreichen ich nicht mehr auf ein Lebenszeichen warte. Nach deren Verstreichen ich Dich aus meinem Herzen tilgen muss. Sonst geh ich an dem Schmerz kaputt.
So ein Mist. Grad gings mir noch gut. Doch kaum schreib ich diese Zeilen auf, fang ich schon wieder an zu heulen. Ich will doch einfach nur wissen, warum?!?
Ja, doch, seit diesem Brief geht es mir schon besser. Ich liege Deinetwegen nicht mehr stundenlang nachts wach. Und vielleicht gelingt es mir wirklich, nach Ablauf der Frist mich noch ein wenig mehr von Dir zu lösen. Dass mir die Gedanken an unsere gemeinsamen Stunden nicht mehr weh tun. Aber ich frage mich auch, was passiert, wenn Du Dich danach doch noch meldest.
Ich werde es dann sehen. Und entscheiden. Was ich tue. Dieser Brief wird mein letzter Versuch bleiben, unsere Freundschaft zu erhalten. Ich kann nicht mehr. Ich habe noch nie eine Freundin verloren. Und schon gar nicht auf diese Weise.
Ich frage mich, was es ist, was mich mit Dir so verbindet. Warum ich mich so zu Dir hingezogen fühle. Warum ich Dich so sehr mag. Ist es genau das, dass Du mich immer wieder so zappeln lässt? Im Gegensatz zu der anderen Freundin, die mich permanent mit ihrer Zuneigung zuschüttet? Brauch ich das Kämpfen? Macht das für mich den Reiz aus? Und ist es genau die Intensität meiner Zuneigung für Dich, die Dich Abstand halten lässt? Kannst Du das nicht ertragen? Oder habe ich Dir doch etwas getan? Ich glaube aber nicht, dass ich Dich zu sehr bedrängt habe. Ein Rückruf auf nen Anruf in Abwesenheit, eine Antwort auf ne SMS oder ein Danke für die Weihnachtskarte sind nicht zuviel verlangt. Egal wie schlecht es Dir vielleicht geht und wie sehr Du Dich mit Deinem Schmerz zurückziehst. Da komm ich einfach immer wieder nur zu dem Schluss, dass ich Dir doch etwas getan haben muss. Aber wenn Du's mir nicht sagst … Schade.
Aber der Countdown läuft ja noch. Noch ist er nicht abgelaufen. Aber bald. Und dann fällt mir nur noch Marianne Rosenberg ein: Und jetzt töte ich – das Gefühl für Dich …
[edit] Gerade eben an der frischen Luft kam mir noch folgender Gedanke: Vielleicht kannst Du "einfach" meine heile Welt nicht ertragen, weil Deine so sehr am zusammenbrechen ist. Aber auch das könntest Du mir sagen. Ich würde es verstehen. Ich werde es für mich jedenfalls ab jetzt so sehen und Dir Zeit geben. So viel Du brauchst. Ich hab Dich lieb.