Montag, 29. Dezember 2003
Noch eine Gleichgewichtsgschichte

Vor zwei Wochen stürzte ich ja in einen tiefen seelischen Abgrund. Dann hangelte ich mich selber wieder heraus. Aber zeitgleich mit dem Abklingen der seelischen Finsternis erstarkte meine momentan aktuellste körperliche Schwäche - chronische Verspannungen und Blockierungen in immer dem selben Bereich - zu einem derart klaren, die Bewegung einschränkenden Schmerz, wie ich ihn lange nicht erlebt hatte. Und der Zusammenhang war eindeutig! Und auch klar, denn die Ursache für den seelischen Schmerz war ja nur beiseite geschoben und nicht aufgelöst. Also wandelt er sich in einen körperlichen. Und dort sitzt er jetzt.
Aber letztens passierte noch etwas. Ich wachte nachts von einem Alptraum auf. So heftig, wie ich lange nicht geträumt und schon gar nicht Alp geträumt hatte. Dieser Traum deckte sich zu 80% mit meinem als "ganz sauren Apfel" bezeichneten Abgrund. Und am Morgen danach waren meine Verspannungen/Blockierungen deutlich schwächer ...

Von jeamuc um 14:08h| Gleichgewichte | 0 Kommentare |comment

 

Dies' Jahr wurde ich nicht krank.

Nein, meine seit Jahren regelmäßig an Heiligabend eintreffende Weihnachtsgrippe hat mich dieses Jahr verschont. Ich wurde bisher regelmäßig an Heiligabend krank. Mit Temperatur und körperlicher Schwäche, so dass ich eigentlich im Bett hätte bleiben müssen. Dieses Jahr war's anders. Und ich weiß, warum!

Wenn zwei innerlich sehr unsichere Leute unfreiwillig aufeinander treffen, miteinander auskommen müssen und Jahre lang immer nur Angst davor haben, etwas falsch zu machen, permanent überlegen, was der andere von einem erwartet, dadurch immer denken, alles falsch zu machen, jedes Wort des anderen auf die Goldwaage legen und falsch verstehen, weil einfach die Grundeinstellungen zu verschieden sind, dann kann es unter Umständen, wenn dann mal einer der beiden versucht aus dem Teufelskreis des in-sich-hinein-Fressens auszubrechen, dazu kommen, dass es eine zerstörerische Explosion gibt, nach der nur noch ein Haufen Schutt übrig bleibt.

So geschehen letztes Weihnachten. Ich versuchte vorsichtig zum ersten Mal, etwas aktuelles aus-/anzusprechen. Es war schon lange fällig, überhaupt mal zu reden. Aber es war viiiel zu spät. Es ergab einen vulkanartigen Megakrach, der nach diversen heftigen, teils unüberlegten weil sehr emotional geprägten Worten, einem getrennten Spaziergang beider Parteien, diversen Beteuerungen, dass ICH dieses Ende NICHT will, darin gipfelte, dass ich nicht mehr kommen brauche. SIE hat einfach dicht gemacht und wollte nicht mehr. Eben zu viel zu lange in sich reingefressen in den letzten Jahren.

Die böse (noch immer nicht offizielle!) Schwiegertochter braucht nicht mehr zu kommen.

Aus diesem Krach ging ich jedoch gestärkt heraus. Die Weihnachtsgrippe war fast im Keim erstickt und ich fühlte mich schon während des Spaziergangs plötzlich gesund, als könnte ich Bäume ausreißen. Und ich war so zuversichtlich, dass wir zu einem positiven Schluss kommen würden, denn es wurde endlich mal etwas ausgesprochen. Schade, dass nix mehr zu retten war.

Aber, auch wenn es sich immer mal wieder komisch anfühlt, es geht mir trotzdem SO wesentlich besser als vorher! Denn ich hab auch begriffen, dass meine alljährliche Weihnachtsgrippe aus der Angst vor IHR entstand.