Freitag, 29. September 2006
Jetzt reicht's!

Die deutsche Sprache. Die Pisa-Studie. Unsere Kinder sind dümmer als die anderen. Sie lernen nicht gescheit in der Schule. Sie können nicht vernünftig lesen. etc. pp.

Was mich daran aber aufregt, ist die Vorbildfunktion offizieller Stellen.

Fallbeispiel: Genitiv/Dativ

Definitiv überzeugt bin ich davon, dass man (s)eine Sprache nicht nur in der Schule lernt, sondern das sichere Gefühl dafür im Alltag entwickelt wird. Z. B. durch die Verwendung der Sprache durch die Eltern. Und die Medien. Und viele andere Stellen. Sowohl gesprochen, als auch geschrieben. Wenn ich dann aber immer wieder feststelle, dass selbst im öffentlich-rechtlichen Programm der Dativ statt des Genitivs verwendet wird, könnte ich ausflippen. Okay, auch wenn die Kids wohl kaum 'nen Unterschied machen, aber den Privaten seh ich's ja noch halbwegs nach. Die arbeiten nur für die Kohle. Verkaufen ist wichtiger als Qualität. Aber die Öffentlich-rechtlichen?!?!? Wenn Sie z. B. einen Stau "... wegen einem liegengebliebenen Lkw ..." melden. Die sollten doch bitte sowas wie eine Vorbildfunktion haben. Und dann krieg ich jetzt einen Antrag in die Finger, in dem steht "... wegen unbezahltem Urlaub ..." Frag ich mich WEMwegen? Oder doch besser WESwegen? Und kommt WESwegen von Wessen und verlangt das nicht den Genitiv???

Hallooooo???? Wenn es keiner richtig vormacht, wie sollen es die Kinder dann richtig lernen? Und es wird mit einer solchen Penetranz falsch gemacht, dass selbst ich, die ich mich für äußerst deutschfest halte, mittlerweile hin und wieder ins Stolpern und Zweifeln komme. Ins Zweifeln an mir selbst. Und das gefällt mir gar nicht!

Das regt mich auf!

P.S.: Dass die einleitenden Sätze dieses Beitrages keine vollständigen Sätze sind, ist mir bewusst und betrachte ich als Stilmittel.

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Nicht verwendeter Genitiv ist ja noch harmlos - wenn ich so ne *** Spieleshow sehen muß (also die letzten 3 Minuten, weil ich aufs Anschlußprogramm wart) und dann stehen dort in den eingeblendeten Fragen die ärgsten Wuchteln (wie wir halt sagen), dann frag ich mich doch WIRKLICH was der öffentlich-rechtliche Bildungsauftrag genau beinhaltet.


Aber im Dialekt spielen wir halt auch mit die Kinder und gehen mit die Hund noch ums Eck ; ))
(Wobei Dialekt eh ein eigenes Kapitel ist)

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Ja, Dialekt
steht ja hier gar nicht zur Debatte. Aber zum ö.-r.-Bildungsauftrag fällt mir noch ein ziemlich starkes Stück ein – leider im Moment nur das eine, das andere ist mir entfallen – In der Tagesschau hieß es vor ein paar Wochen bezüglich eines Sportlers, er wäre Züricher Staatsbürger ... DA fällt mir nix mehr zu ein.

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*vom Stuhl kicher*

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