Hoffnungsschimmer
Ich versuchs mal, die laaaange Geschichte kurz zu machen.
Ich dachte ja, es läge an der so leicht verdaulichen Mamamilch. Und hab so einiges probiert. Die Versuche mit dem Gemüsebrei zu Mittag aufgegeben und erstmal die Priorität aufs Durchschlafen gelegt – mittels Abendbrei. Was auch deutliche Erleichterung brachte: Junior kam nachts nur noch ein Mal. Weiterhin vermutete eine befreundete Hebamme – da er anfing, tagsüber kaum noch zu essen und dafür lieber nachts – dass er einfach lieber Busen mag, statt Löffel. Also stellte ich zusätzlich das nächtliche Stillen wenigstens auf Fläschchen um. Doch ein Mal aufstehen und füttern die Nacht blieb.
Bis heute! Er kam erst nach sechs! Welche Überraschung. Ich hatte seit einiger Zeit schon nicht mehr sehr tief geschlafen. Und um fünf bin ich sogar aufgestanden und hab ihm die Hand auf den Rücken gelegt, ob sich dieser denn noch bewegt. Ich konnte es nämlich nicht glauben. Nach Monaten keine nächtliche Fütterung mehr. Oder hatte ich es nur nicht bemerkt, wie der Papa ihm die Flasche gemacht hat? Neinnein, das hätte ich gemerkt. Ich habs nicht verschlafen! Und der kleine Rücken hob und senkte sich ganz friedlich.
Schon ein paar Wochen lang hatte ich einen zusätzlichen Verdacht, woran es liegen könnte, dass er nicht durchschläft. Er schläft nachts zu flach. Denn das geht ungefähr auch schon so lange, wie ich ihn tagsüber so richtig mit fast ganz dunkel machen und ganz leise sein schlafen lasse. Damit ich ein paar Stunden für mich und den Haushalt hab. Da schlief er dann bisher vormittags und nachmittags je anderthalb (± 1/4) und abends nochmal 'ne halbe Stunde. Dieser Verdacht brachte mich in eine Zwickmühle. Was sollte ich tun? Sollte ich die Freiheit tagsüber aufgeben? Aber für die Wohnung brauch ich ein bisschen Zeit ohne ihn!
Nun, jedenfalls war das Wochenende sehr aufregend und er hat tags sehr wenig geschlafen. Worin ich die Ursache für sein heutiges Durchschlafen sehe. Mal sehn was ich draus mache. Jetzt schläft er schon wieder fast anderthalb Stunden. Aber ich mach mir keine Mühe, leise zu sein.
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Ein Nachtfläschchen hat auch was mit Gewohnheit zu tun. Ab 6 Monate brauchen die Kleinen keins mehr. Das waren meine Informationen. Deiner hat die 6 Monate ja jetzt schon deutlich hinter sich gelassen. Ich würd das jetzt einfach mal weg lassen. Vielleicht nöckelt er sich ja dann wieder in den Schlaf!
Und: Seit ich nicht mehr springe sobald er PIEP sagt, wird meiner seltener wach in der Nacht und wenn, dann pennt er fix (alleine) wieder ein oder er macht richtig Terror, dann ist aber wirklich was im Argen (Pups sitzt quer, Zähnchen quält etc.).
Was meiner aber gar nicht verknusen kann, das ist, wenn wir ihn im Auto einschlafen lassen (weil spät losgekommen), dann ins Bettchen legen und er dabei wach wird. Dann folgt eine Horrornacht. Und da bewahrheitet sich, was die heutigen Erziehungsratgeber immer gern als falsch bezeichnen: Es hilft nur die Hammermethode. Schreien lassen. Zwischendurch mal rein, damit er weiß es ist jemand da, ansonsten muss er damit selbst klar kommen. So hart das klingt, es ist das einzige, was ihn irgendwann wieder einschlafen lässt...
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Aber ich verfeinere meine Taktik ständig. Jetzt wird die Menge im Nachtfläschchen weniger, in Verbindung mit stärkerer Verdünnung. Damit der Nährwert geringer wird und er dann evtl. mehr am Tage isst.
Auf die Angaben "ab 6 Monate ..." geb ich übrigens nicht so viel. Sie sind doch alle kleine Individuen. Zumal ich ja sowieso z. B. länger voll und nach Bedarf gestillt habe, als überall angegeben. Die Beikost "nach 4. Monat" hab ich ja erst nach dem 7. angefangen und so.
Hach, wir üben einfach weiter. Wird schon werden.
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Es ist auch so, dass sie heute noch ab und zu aus dem Schlaf schreckt. Und seit meine Frau nicht mehr stillt, ist es mein Job, mich drum zu kümmern. Manchmal träumt die Maus halt schlecht oder klemmt sich im Schlaf blöd ins Bettchen. Meistens guck ich schon nach, was los ist, manchmal lasse ichs aber auch sein, wenn ich den Eindruck habe, da ist nichts ernstes. Aber das Grundvertrauen ist auf alle Fälle da, insofern denke ich, dass wir nicht allzu viel falsch gemacht haben...
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Wenn mein Junior so oft Kleinstmengen von mir haben wollte, dann ginge das gar nicht. Ich arbeite und habe den Haushalt - ich kann ihn nicht permanent füttern. Und weil das auch vom logischen Standpunkt her nicht nötig ist, hätt ich das nicht akzeptiert. Immerhin müssen hier zwei Leben aufeinander abgestimmt werden und nicht nur das eine auf das andere.
Nun, die Überlegung, wie ich das wieder ändere hatte sich eh erledigt, weil der Kleine nur 4 Mahlzeiten am Tag haben will und die sind dann auch ordentlich. Wobei ich schon denke, das hat auch was damit zu tun, dass es eben nicht immer gleich essen gab wenn er was haben wollte. Oftmals waren wir im Büro und das Essen noch nicht fertig, wenn er Hunger kriegte. Da musste er halt auch mal etwas warten.
Aber wie du schon sagst, jedes Kind ist anders. Ich habe eben nur nicht so viel Zeit für ihn, dass ich alles machen kann wie er es gern hätte. Das tut mir an einigen Stellen sehr leid, an anderen aber scheint es ihm auch gut zu tun. Wie alles ist auch das eine Medaille mit 2 Seiten.
Übrigens: Seit 2 Tagen hat el Juniore eine erneute nächtliche Wachphase von 30 Minuten. Naja, halbwach. Entweder kriegt er jetzt seine Backenzähne oder er wächst einfach nur grad furchtbar, es ist jedenfalls keine eindeutige Ursache für das Erwachen zwischen halb 1 und 1 zu erkennen. Ich kann also nur hoffen, das hört so prompt wieder auf wie es angefangen hat...
[Edit: Ich hab auch erst mit 6 Monaten mit Beikost angefangen. Und er hat das noch gar nicht so toll gefunden. Wegen ihm hätt das also noch durchaus dauern können... 4 Monate find ich auch zu früh. Lasst die Babys doch ruhig noch ein wenig Babys sein...]
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Aber mal im Ernst. Ich erinnere mich noch dunkel an die Zeit vor fast 16 Jahren, als ich vor diesem Problem stand. Meine Tochter schlief eigentlich relativ schnell durch. War sie doch mal der Meinung, den traditionellen Nacht-Imbiss lautstark einfordern zu müssen, gab es halt einen Schluck Tee (sofern andere existenzielle Probleme, die einen Säugling plagen könnten, ausgeschlossen waren).
Tagsüber musste Töchterchen schnell lernen, dass ich nicht ihr persönlicher Entertainer bin. In der Baby-Wippe liegend bekam sie irgendwas zum Gucken und Greifen vor die Nase gestellt, und ich habe - immer in Sicht- und Hörweite - den Haushalt erledigt. Später, als die ersten Krabbelversuche sich anbahnten, habe ich sie auf den Boden gelegt mit diversem Babyspielzeug.
Zum Thema "Einfach mal schreien lassen":
Das habe ich auch gelegentlich praktiziert. Ein hoffnungslos übermüdetes Baby ist ohnehin kaum zu beruhigen und zumindest meins musste sich dann auch schonmal in den Schlaf brüllen. Als Mutter hat man ja auch im Gefühl, ab wieviel Minuten das Gebrüll auf ein ernstzunehmendes Problem hinweist.
Ungünstig war diese "Erziehungsmethode" lediglich, wenn Schwiegermutter zufällig zum Kaffee anwesend war. Selbige saß dann nämlich am Kaffeetisch und heulte solidarisch mit, weil sie es nicht ertragen konnte, wenn Baby weint. Dem Schicksal sei es heute noch gedankt, dass diese Konstellation eher selten vorkam. ;-)
Aber damals war sie ja auch noch pflegeleicht, die Tochter. Nächsten Monat wird sie 16, da ist es mit dem nächtlichen Durchschlafen meinerseits auch bald wieder vorbei ... *g*
Schön, dass ihr wieder da seid! :-)
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Apropos "schreien lassen" ... naja, dazu gehören hier ja auch immernoch zwei. Ich würds vielleicht mal probieren. Aber der Papa ... muss ja morgens wieder halbwegs ausgeschlafen zur Arbeit. Abgesehen davon, dass er ein weiches Herz hat ;o)))
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Wirklich schreien lassen, das fällt uns beiden schwer, auch wenn wir nicht immer beim ersten Pieps Gewehr bei Fuss stehen. Dass sich die Kleine so richtig reinsteigert ind die Schreierei, das ist gottlob die rare Ausnahme geblieben. Ich weiß nicht, ob ich sonst selber irgendwann vor lauter Frust den Versuch unternommen hätte, sie niederzubrüllen. ;-)
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