Und dann war da noch diese Sache, als er kürzlich – im Kindergarten war Lila-Tag angesagt und jeder sollte etwas lilafarbiges anhaben oder mitbringen – meinte "und wir brauchen noch lila Pfannkuchen" …
Tja, seit 13 Jahren wohne ich nun in Bayern. Habe mich wirklich in mancherlei sprachlicher Hinsicht bewusst bemüht, mich zu integrieren. Vom ersten Tag nach dem Umzug hierher brav "Grüß Gott" gsagt. Schrippen sind selbstverständlich mindestens Brötchen, die hellen mit Stern oder Knopf sogar Semmeln. Und Pfannkuchen sind selbstverständlich seitdem Krapfen. Dachte ich zumindest. Bis mein Sohn mich eines Besseren belehrte. Ich war ganz entsetzt, dass diese Berliner Vokabel so selbstverständlich aus seinem Mund sprudelte, als hätte er "Krapfen" noch nie gehört. Ich versteh das nicht! Ich hab die Erzieherin gefragt. Vom KiGa hat er's nicht. Kann er es also nur von uns haben. Kann also nur bedeuten, dass wir im Bäcker Krapfen bestellen und sie zu Hause als Pfannkuchen essen??? Zumal es dieses Gebäck bei uns äußerst selten gibt. Oder haben wir "dieses (gefühlte) eine Mal", dass es sie bei uns in seinem Leben gab (denn eigentlich gibt es Krapfen fast nur zu Silvester und zum Fasching), sprachlich unbewusst geschlampt?
Woher hat er dieses Wort???
Mann-mann-mann, man muss so aufpassen, was man sagt!!! *kopfschüttel*
Sagt mein Sohn (4 1/3 Jahre) neulich mit einer Selbstverständlichkeit: "Ich habe die Tür geöffnet."
Woah, das hat mich umgehauen.
Verblüfft das noch jemanden?
Würde man nicht eigentlich gerade aus dem Kindermund erwarten, dass er die Tür aufgemacht (oder auf gemacht?) hat?
Boah, ich achte ja wirklich sehr darauf, selber sauberes Deutsch (vor-) zu sprechen, aber darauf wäre ich nicht gekommen. Hut ab! Das kann ich nur den Erzieherinnen im Kindergarten zuschreiben – und muss ich bei Gelegenheit dort dankbar ansprechen. Ich bin immernoch ganz platt.