Samstag, 17. Dezember 2005
Denken …

Nachdenken …

Grübeln …

So ein Wochenende allein bringt viel Zeit dafür mit sich.

Insgesamt gesehen war es viel zu früh. Doch letztendlich, absolut und realistisch gesehen, kann man in Bezug auf die aktuelle Entwicklung nur sagen, sich nur damit trösten, dass das Leiden nun zu Ende ist. Und auch die Ungewissheit für alle beteiligten. Bei mir klappt das halbwegs. Doch kann man die Nächsten damit trösten??? Man nicht. Man kann nur hoffen, dass sie sich selbst damit trösten können. Und einfach für sie dasein. Soweit sie es zulassen.

Doch ich danke dir, O., für deine gestrigen Worte. Es hilft, sich klarzumachen, dass es für den der geht, vorbei ist. Der muss einem nicht mehr leid tun. Die schwierigere Aufgabe bleibt für den, der bleibt. Mit dem Verlust klar zu kommen. Diesen zu begreifen. Damit umzugehen. Und nach der Trauer wieder ins eigene Leben zurückzukehren, ggf. einen neuen Sinn dafür zu finden. Doch denken und schreiben tut sich das aus der zweiten Reihe relativ leicht ... Ich hoffe, ich kann mich daran noch erinnern, wenn es mich irgendwann so direkt betrifft.

Doch trotz allem, trotz allem was uns trennte, berührt es mich tut es auch mir weh berührt es mich (passendere Worte find ich nicht) lässt es mich nicht kalt. Aber es tut gut, immer wieder an die Geschichte von dem Dachs zu denken. Von damals, bei R. Und es macht einem klar: Das Leben ist Veränderung.

Von jeamuc um 16:05h| Gedanken | 0 Kommentare |comment

 

Zeit II

Was für ein Chaos.

Immer wieder Samstagvormittag.

Unzählige Baustellen gleichzeitig. Weil man alles immer aufs Wochenende verschiebt:
- Im Schlafzimmer liegen Berge sortierter Wäsche für die Maschine
- ebenso wie Berge gewaschener und zusammengelegter Wäsche zum in die Schränke sortieren
- Im Bad läuft die Waschmaschine im ersten Durchlauf
- In der Küche wird der Zimmerspringbrunnen frisch gemacht
- Die Katzenklos warten
- Der Biosack stinkt und der Recyclingsack steht schon an der Tür zum runterbringen
- Nebenbei läuft der Diascanner tapfer und fleißig
- Achja, und das Bett ist auch abgezogen und will neue Bettwäsche

Heute ist's irgendwie besonders heftig. Vermutlich weil ich mich dies Wochenede auf niemanden einstellen und mit niemandem abstimmen muss, tu ich meine Natur mal so richtig ausleben. Traurig nur, dass der Anlass/die Ursache ein so unerfreulicher ist.

- Achja II, und ganz hintendran wartet natürlich noch das Großprojekt Urlaubsbilder 2005. Aber das kann ich erst, wenn die Wohnung fertig ist. Vorher hab ich keine Ruhe. Und hinterher vermutlich wieder keine Kraft mehr. Wie immer :o(

Von jeamuc um 11:38h| zu Hause | 0 Kommentare |comment

 

Berührungen

Wenn du mich berührst, tut das unheimlich gut. Und wenn auch ein Pullover, ein Schal und ein dicker Mantel dazwischen waren … bewirkte es ein so unglaublich wohliges Gefühl in mir. Welches noch lange anhält. Auch wenn es nur einen Augenblick gedauert hat. Und äußerlich völlig harmlos war. Und auch völlig harmlos ist. Und bleibt.

Ich mag dich sehr. Unsere Art miteinander umzugehen ist sehr ungewöhnlich für den Zweck, dem sie dient. Der ihr zugrunde liegt. Aber ich genieße es. Ich habe unsere - oftmals mehrmals - täglichen Telefonate genossen. Und hatte gestern das sichere Gefühl, dass sie dir auch fehlen, seit sie in letzter Zeit so rar geworden sind. Das tat gut.
Ich mag dich sehr. Und ich werde dich sehr vermissen, wenn du demnächst einen Abzweig nimmst. Und unsere Wege nicht mehr weitgehend parallel mit permanenten Überkreuzungen, Berührungen verlaufen.

Ach ja, Berührungen. Waren der Auslöser für diese Zeilen. Sehr seltsam berührt haben mich auch deine Blicke. Deine Art mich anzusehen. Nachdem wir uns nach Monaten des rein telefonischen Kontakts, in denen das flüchtige Bild voneinander sehr verblasst war, wiedersahen. Fast unheimlich waren sie mir. Aber irgendwie auch unheimlich angenehm! Auf diese seltsame Art und Weise angesehen zu werden. Dieses Wiedersehen werde ich so schnell nicht vergessen. Und ist doch schon wieder Monate her. Womit sich diese Zeilen und Gedanken zum zweiten Mal mit denen zum Thema Zeit überschneiden, welche ich zwischendurch kurz festhielt.

Es ist schön, dass es dich gibt. Dass es in meinem Leben einen Menschen wie dich gibt. Seit langer Zeit bist du das Salz in dem einen Teil meiner täglichen Lebenssuppe. Es fällt mir schwer, mir vorzustellen, dass das anders werden soll. Ich weiß kaum noch, wie es vorher war. Und so wird es auch hinterher nicht mehr sein. Aber das gehört nicht in deisen Beitrag.

Von jeamuc um 09:45h| emotional | 0 Kommentare |comment

 

Zeit

Sie eilt so schnell dahin. Wie oft denken wir "schon wieder ein Jahr rum!" "Ist' schon wieder soweit?" (Wobei dieser Beitrag jetzt grad gar nicht von den bevorstehenden Feierlichkeiten ausgelöst ist.) Und doch verbringen wir so oft so viel von ihr damit, sie nur totzuschlagen!

Wir hangeln uns von Wochenende zu Wochenende und bemühen uns, fünf Siebentel unserer Zeit einfach nur zu überstehen und auf die restlichen zwei Siebentel zu hoffen, zu warten, unser Handeln zu fokussieren. Und diese restlichen zwei Siebentel sind dann wiederum so voll gepackt mit Pflichten, Notwendigem, dass man zum Genießen kaum Zeit findet. Oder Kraft bleibt. So wie die restliche Zeit. Man stellt sie in den Dienst von anderen und ist hinterher so kaputt, dass für einen selbst nicht viel Kraft übrigbleibt, die verbleibende für sich zu nutzen.

Das birgt doch die Schlussfolgerung, dass man sich ebenso darauf konzentrieren sollte, die Zeit zwischen den zwei Siebenteln zu genießen?! Und so angenehm wie möglich zu verbringen. Zum Teil seines Lebens zu machen. Und nicht nur als lästige Pflicht einfach durchbringen zu wollen und auf das danach oder dazwischen zu schauen. Was ist eigentlich das Leben? Gerade empfinde ich dabei einen Anflug von Schizophrenie. Denn dies führt unweigerlich dazu, ein zweigeteiltes Leben zu führen. Das eine i.d.R. im Dienste von anderen, das andere daheim mit Partner und ggf. Familie …

Darüber muss ich jetzt erstmal nachdenken.

Von jeamuc um 08:38h| Gedanken | 0 Kommentare |comment