Montag, 1. November 2004
Von Urlaub und ... (I)

... homöopathischen Mitteln gegen Risse

Seit drei Wochen sind wir nun zurück. Zurück aus dem Land der grünen Wiesen, schwarzköpfigen (und -beinigen) Schafe und der faszinierenden Wetterkapriolen. Aus dem Land von Guinness, Jamesson und Tullamore Dew. Aus dem Land unzähliger, beeindruckender Kirchen- und Schlösserruinen aus grauem Stein. Aus dem Land der Pubs und der Kreisverkehre.
Es war ein schöner Urlaub. Erneut ein Urlaub mit unzähligen Impressionen. Ein Urlaub, bei dem ich zwischenzeitlich vor der Vielzahl von Eindrücken zu kapitulieren drohte. Impressions overkill. Es gab so unheimlich viel Schönes zu sehen! In einer umwerfenden Vielfalt. Und wegsehen ging einfach nicht.
Aus unserem Plan, hinzuflliegen und uns ein bis zwei Stationen zu suchen, an denen wir uns einfach zwei Wochen Nichts tuend an der Steilküste den Wind vom Ozean um die Nase wehen lassen, wurde nix. Was für eine Illusion auch, wenn man zum ersten Mal in ein fremdes Land kommt! Und dann noch in ein so schönes!
Es wurden sieben Stationen. Immerhin! Nicht 14, wie es die B&B-Mentalität fast verlangt. Jeder, bei dem wir zwei Nächte bleiben wollten, war etwas erstaunt.

Ja, es war ein schöner Urlaub. Und er hat gut getan! Es hat gut getan, nach zwölf Monaten endlich mal wieder richtig Zeit miteinander zu verbringen, gemeinsam etwas zu erleben, und sich wieder näher zu kommen! Wenn man sich ein ganzes Jahr lang ununterbrochen von Wochenende zu Wochenende hangelt und diese permanent zu kurz sind, um wesentlich mehr als das Nötigste zu tun, dann, ja dann wird es irgendwann sehr schwer. Mehr als einmal erwähnte ich in den letzten Wochen vor dem Urlaub, rein aus dem Gefühl heraus, "Du fehlst mir" - obwohl er natürlich immer anwesend war. Nur die Zeit für uns, die hatten wir lange nicht.
Ja, es war schön. Und es hat gut getan. Auch wenn es noch nicht ganz gereicht hat. Aber es scheint eine gute Basis, ein Anfang gewesen zu sein. Die ersten Schritte, wieder ein Stück zueinander zurück zu finden.

Sehr froh bin ich darüber, dass mein Homöopath mich diesmal ausnahmsweise informiert hat, wofür dieses Simile steht. Und dass wir uns für die nicht so tief wirkende Potenz entschieden. Denn im Unterbewusstsein, in der Seele, hat es - zum Glück nur - im Schlaf fast unerträglich heftig gebrodelt. JA, es mag normal sein, dass der Kopf anfängt, ältere Dinge zu verarbeiten, wenn er - z. B. im Urlaub - nicht zu sehr mit dem aktuellen Geschehen beschäftigt ist, wenn er endlich mal zur Ruhe kommt und Zeit dazu findet. ABER, das was und wie und wie viel ich den gesamten Urlaub lang geträumt habe, nein, das war definitiv NICHT normal! Und auch wenn es normal ist, dass der Kopf nachts mittels Träumen all die Dinge und Informationen verarbeitet und ablegt - dass man sich so oft hinterher daran erinnert, ist auch nicht normal. Ich bin sehr froh, dass das nicht schlimmer war. Denn sonst wäre es wirklich unerträglich geworden und hätte den Urlaub verderben können. Nur - mein Problem mit der rissigen Ferse und dessen Ursache bin ich dadurch natürlich auch nicht losgeworden. Und bin im Moment auch noch zu feige, da nochmal dran zu gehen. Mit der Ferse kann ich im Moment leben. Das ist nicht so schlimm. Nicht weg, aber auch nicht akut. ...

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