Dienstag, 1. März 2005
Feuer und Flamme

Nur zum Festhalten:
Man stelle sich einen Ofen vor, in dem ein Feuerchen brennt. Und man begreife, dass dieses Feuer nur brennt, solange Brennstoff nachgelegt wird. Geht der Brennstoff aus, geht das Feuer aus.

Bekommt der Ofen nur sehr wenig Brennstoff, schaltet er auf Sparflamme.

Bekommt der Ofen leicht brennbares, lodert das Feuer schnell auf, ist schnell verbrannt und braucht Nachschub.

Bekommt der Ofen schwer brennbares, brennt das Feuer langsam und gleichmäßig.

Definitiv logisch: Die Frage ist nicht, ob weniger sondern was überhaupt!


 

Naturgewalt – Eine Stadt bricht zusammen

Alles begann mit dem großen Erstaunen, dass heute nach der kältesten Nacht dieses Winters der Bus auf die Minute pünktlich kam.

Puh, und naürlich war er völlig überheizt. Wie immer. Man zieht sich an für –15°C Außentemperatur, watet durch die und wartet in der Kälte auf den Bus. Steigt ein und steht spontan wie inner Sauna.

Der Bus fährt los und man ist frohen Mutes, heute mal nicht mit den dicken Klamotten nach der S-Bahn rennen zu müssen. Doch was ist das? Vor der dritten Haltestelle, an der engsten und besonders für einen Bus schwierigsten Stelle der gesamten Busstrecke steht regungslos ein Schulbus in unserer Bushaltestelle. Und steht. Und steht.

Die dortige Schule hat heute wohl Wandertag und in aller Seelenruhe werden unzählige Schlitten verstaut. Und der Linienbus muss warten. Und wartet. Geduldig. Und wartet. Denn vorbei kann er nicht. Wir warten. Warten. 1 Minute, 2 Minuten, 5 Minuten. Langsam wird das Umsteigen zur S-Bahn knapp. Die sieben Minuten sind fast aufgebraucht.

Wir warten weiter. 10 Minuten. Ich stehe auf un sehe: davor stehen noch zwei Schulreisebusse. Und der entgegenkommende Linienbus steht auch schon und wartet. Denn auch er kommt durch dieses Nadelöhr nicht durch. Die Autos fangen entnervt an zu hupen. Und wir warten. Geduldig.

Die S-Bahn zu bekommen hab ich abgeschrieben. Und freue mich, im warmen Bus zu sitzen. Ab jetzt freue ich mich über jede Minute, die es länger dauert. Nach 16 Minuten geht es endlich weiter. Und wir erreichen den Bahnhof 11 Minuten nach S-Bahn-Abfahrt.

Denkt man. Und staunt: Der Bahnsteig ist noch voller Menschen. Und es kommt kein Zug. Kein Zug.

Ich stehe bei minus 15 Grad auf dem Bahnsteig und warte. Auch die nächste S-Bahn (in nun neun Minuten) kommt nicht. Schön, dass es windstill und sonnig ist. Da tut die Kälte nicht so weh. Und hole mein Schreibzeug raus.

Mitlerweile sind weitere zwanzig Minuten vergangen und auch die nächste S-Bahn ist nicht erschienen. Auch in der Gegenrichtung kommt nix. Ganz vereinzelt mal ein Regionalzug. Ich hab ja schon gehört, dass bei großem Chaos schon mal die Regionalzüge an den S-Bahnhöfen halten und die Fahrgäste mit aufnehmen. Aber minus 15 Grad und über vierzig Minuten sind wohl nicht schlimm (genug).

Ich bin langsam gespannt. Es ist schön warm hier in der Sonne.



Update: 52 Minuten nach meiner planmäßigen S-Bahn kam endlich eine. Etwas zu spät für meinen Geschmack. Denn ein paar Minuten zuvor hatte die Kälte doch ein Schlupfloch durch meine Polarausrüstung gefunden.

Von jeamuc um 16:09h| ÖPNV | 0 Kommentare |comment