Vorgeschichte:
Im letzten Jahr, so ungefähr Mitte Februar, startete ich ein persönliches Projekt, welches mir sowohl während als auch im Ergebnis unheimlich gut tat: Ich reduzierte mich von Konfektionsgröße 50 auf 44 im Oktober – also um etwas über 20 Prozent. Von deutlich xxx Kilo auf deutlich xx Kilo. Oh, das fühlte sich guuut an. Vor allem, weil es keine Diät war und nicht im Entferntesten mit Hungern oder Verzichten zu tun hatte. Sondern nur damit, die Auswahl der Speisen zu ändern, die Mengenverhältnisse und überhaupt ein Gefühl für Mengen zu bekommen. Wobei einer der wichtigsten Punkte war, nicht zu wenig zu essen, damit der Stoffwechsel nicht auf Sparflamme schaltet. Und ein anderer, hier und da im Alltag mehr Bewegung einzubauen. Ich lernte also, mich richtig zu ernähren und nahm dabei auch noch reichlich ab.
Im Oktober dann dachte ich mir, ich hab so viel erreicht, jetzt könnte ich mal eine Pause vertragen. Ich fühlte mich super. Ich mochte meinen Körper endlich wieder. Hasi honorierte dies ebenso. Und ich fühlte mich – mit dem Erlernten – fit genug, mal eine Pause einzulegen, ohne gleich wieder zuzunehmen. Diese Pause brauchte ich auch, um Gefühl und Kopf auch wieder zusammenzubringen. Denn ich wusste ziemlich genau, dass ich mich schlanker fühlte, als ich wirklich war. Mit ‘ner 44 ist frau nicht wirklich schlank. Und xx Kilo sind auch noch lange nicht gesund. Aber ich fühlte mich saugut und gönnte mir diese Pause. Erfolgreich, denn ich hielt mein Gewicht. Über einige Monate. Ich konnte das Erlernte weiter anwenden und blieb am Ball ohne in die alten Gewohnheiten zurück zu fallen. Und genoss es, dass mir meine neuen Klamotten so gut passten. Irgendwann wollte ich demnächst wieder voll einsteigen. Ring frei zur nächsten Runde. Wenn ich mich wieder fühle, wie ich wirklich bin. Nämlich – vorsichtig ausgedrückt – “immernoch ganz schön rund”.
Doch dann kam – wer hier öfter vorbei schaut, weiß es längst – die Schwangerschaft. Mit zwei dicken Haken in Punkto Vorgeschichte. Punkt eins: in der Schwangerschaft ist alles ganz anders und frau nimmt automatisch zu. Punkt zwei: Da dies Programm nun aber natürlich auf die Bedürfnisse von nicht-Schwangeren abgestimmt ist und jede Schwangere sowieso ganz andere Bedürfnisse hat, ist es in der Schwangerschaft “nicht erlaubt”. In der Schwangerschaft geht es nicht mehr um die Frau und ihren “Schönheitswunsch”, sondern nur darum, dass es dem Baby so gut wie möglich geht und es alles bekommt, was es für seine Entwicklung braucht. Da haben die Signale des Körpers Vorrang vor der Steuerung durch den Kopf!
Ganz blöd ist nur, dass ich genau jetzt meine Proportionen – irgendwie plötzlich – wieder realitätsnah wahrnehme. (Oder schlimmer. Nämlich so.) Ganz blöd! Und sehr schwer zu unterscheiden, was von der Zunahme wirklich zum Baby und dem drumherum gehört, und was nicht. Und zu unterscheiden, was von meinen Futtereien vom Baby verlangt wird, und was einfach Bequemlichkeit und alte Gewohnheiten sind und aufs Baby geschoben wird.
Ganz blöd. Ganz ganz blöd.
Aber ich geh mir jetzt mal ein paar Äpfel holen. Auf die ich auch wirklich Appetit habe. Worüber ich sehr froh bin. Weil zwischen wirklich und Appetit gehört ein großes endlich wieder. Dagegen hat sich Baby in den ersten Wochen nämlich definitiv mit Händen und Füßen gesträubt. Gegen alles, was mit Obst oder Gemüse zu tun hatte.
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