Samstag, 25. September 2004
Aufreißen?

Sprach hier kürzlich irgendjemand vom Aufreißen alter Wunden???

Wieso reißt mir dann gerade dieser Tage, wo ich über ganz alte seelische Verletzungen nachdenke, die - schon sehr lange bestehende, mal mehr mal weniger schlimme, meistens rissige - Hornhaut an der Ferse so sehr auf, dass ich kaum noch richtig auftreten kann? Reißt so tief ein, dass ich mich z. B. kaum nach etwas Runtergefallenem bücken kann, weil der Riss wirklich bis in die Unterhaut geht und die Dehnung der Beinrückseite wie ein Schnitt mit einem superscharfen Messer in den Hacken sticht?

Und wieso sagt mir mein Homöopath, das Simile zu solcher Art Verletzungen hat einen starken Bezug zu tiefliegenden seelischen Dingen? Zu Dingen, die schon lange, aber sehr tief verborgen brodeln. Weshalb er es mir in Bezug zu dem bevorstehenden Urlaub erstmal nur in einer oberflächlicher als gewöhnlich wirkenden Potenz verordnet.

Sprach hier kürzlich i r g e n d j em a n d vom richtig tiefen, erneuten Aufreißen alter Wunden, um sie hernach endlich und endgültig zu heilen??? Ich?

Scheibenkleister, soll denn wirklich das Aufreißen der Oberfläche mit dem Aufreißen von Innerem einen so direkten Zusammenhang haben können? Und vor allem, ausgelöst von bewussten alten Schmerzen, aber nach dem Anstubsen der Selbstheilungskräfte umgeschwenkt in ein Aufreißen von Unbewusstem bzw. Verdrängtem, was ich wirklich nicht anrühren, oder besser immer wieder nicht wahr haben mag. Was ich bewusst immer wieder und für eine gewisse Zeit erfolgreich verdränge. Bis es mal wieder hervorbricht. Zu dumm nur, dass ich damit nicht anders umgehen kann, als es wieder zu verdrängen.

Oder?

Nein, eigentlich versuche ich jedes Mal ein bisschen mehr, den Umgang damit zu üben, bevor ich es wieder ins Verließ zurück schicke.

Oh, dann muss es aber noch oft herauskommen. Denn ich sehe einfach immer noch keinen anderen Ausweg als den, den ich nicht will.

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Da es jetzt schon so sehr an die Substanz geht, an Deinen Körper, in dieser Form, glaube ich persönlich, dass Du keinen großen Rückweg mehr hast. Du musst wohl weiter gehen und die alten Dinge herausholen, Stück für Stück und langsam kauen, damit Du sie gut schlucken kannst. Es ist die Zeit, ganz offensichtlich.

Aber ich glaube, dass Du auf dem richtigen Weg bist. Und Dein Arzt scheint sehr gut zu sein, dass freut mich sehr für Dich - es ist sooo wichtig. Aber man merkt es erst, wenn er da ist.

Wünsch Dir ganz viel Glück und Kraft und *drückdicheinfachmal*

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Und weißt du,
was das kuriose an der Sache ist? Gerade während ich das hier alles tippselte, entdeckte ich - durch einen leicht brennenden Schmerz bemerkt - einen weiteren kleinen Riss. Im rechten Zeigefinger. Glatt und schmerzend wie ein sauberer, scharfer Schnitt. Aber so genau zwischen zwei Rillen, wie man nicht schneiden kann.

Das macht ein etwas mulmiges Gefühl. Aber jetzt erklärt sich mir auch etwas anderes. Was ich schon länger und öfter hatte.

Ja, da muss ich wohl jetzt durch. Vorwärts. Das mit den kleinen Häppchen ist eine gute Idee. Aber past auch zu dem, was ich andeutete.

Danke für's drücken :o)

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