Eine Reise nach B. zur Familie ist jedes Mal auch eine Reise in die Vergangenheit. Eine Reise dorthin, wo ich einmal lebte. Wo ich einen großen Teil meines Lebens und einen wichtigen Entwicklungsabschnitt verbrachte: Meine Jugend. Und so kehre ich immer wieder irgendwie in meine Jugendzeit zurück. Schaue mich um. In diesem riesigen Wohngebiet. Jeder dort könnte jemand sein, den ich kenne und nicht mehr wiedererkenne. Denn die meisten Eltern wohnen noch immer dort und so könnten mir auch die ”Kinder" jederzeit über den Weg laufen. Klassenkameraden, Schulkameraden ...
Es sind zwiespältige Gefühle. Gerade auch nach dem ich erfahren habe, dass das letzte Klassentreffen ohne mich stattfand. Obwohl auch meine Eltern noch immer dort wohnen. Und alte Adressen und Eltern gewöhnlich der erste Anlaufpunkt beim Zusammentrommeln darstellen. Und selbst wenn nicht, hatte ich trotz der Entfernung zwei E-Mail-Kontakte versucht, aufrecht zu erhalten. Naja.
Ein anderer Punkt ist der Verlauf meiens Lebens ansich. Wenn ich bei meinen Eltern so aus dem Fenster schaue und mir überlege, die jungen Leute, die dort so über die Wiese oder den Parkplatz gehen, waren vielleicht noch gar nicht in der Schule, als wir die selbe bereits verließen. Und laufen möglicherweise auch schon mit ein zwei kleinen Kindern herum. Dann denk ich mir, naja, mit um die dreißig ist das ja nichts ungewöhnliches. Und erschreck mich vor meinem eigenen Alter. Wie spät wir mit der Familiengründung begonnen haben. Und such mir ganz schnell etwas anderes, um mich abzulenken. Nachdem ich mir aber auch immer wieder in solchen Situationen bewusst vor Augen halte, dass man nie weiß, wie es in diesen Menschen aussieht. Wie deren soziale Situation ist. Die zwischenmenschliche etc. Geschieden, arbeitslos, Hartz, ... das sieht man ja von außen nicht, wenn sie über die Wiese oder den Parkplatz gehen.
Was daran die zweite Reise in die Vergangenheit ist, schreib ich später. Jetzt muss ich weg.
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