Samstag, 14. August 2004
Was einen Menschen krank macht, kann ihn auch heilen - Unglaubliches Erlebnis im Selbstversuch

Überzeugen muss mich ja von der Denk-/und Handlungsweise der klassischen Homöopathie* niemand mehr! Aber was ich eben erlebt habe ist es wert, festgehalten zu werden.

Ich war dabei, Mittag zu kochen. Die Kartoffeln köchelten vor sich hin, fast fertig, die Küchenmaschine für den Kartoffelbrei fast aufgebaut und das Öl für die Fischstäbchen in der Pfanne war heiß. Ich nahm die Packung, öffnete sie und wolle über der Pfanne die Fischstäbchen aus der Packung ind die Hand und von dort vorsichtig in die Pfanne legen. Aber Jea hätte nicht den Beinamen "Trampel" (alternativ Trottel oder Tollpatsch) und hier jetzt nichts zum schreiben, wenn ihr nicht dabei das Ungück passiert wäre: Eins oder zwei der Fischstäbchen plautzten so unkontroliert in die Pfanne, dass T.Jea eine volle Ladung heißesten Öls an die Finger schwallte. Uaaaaaaahh!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!

Spontan, reflexartig und wie sie es gelernt hatte, schwingt T.Jea ihre Hand unter den kalten Wasserstrahl und sammelt das Wasser gleich in 'nem Topf, um in selbigem die Finger weiterhin zu kühlen. Was sie von da an auch bis zum Ende des Kochens, während des Essens und auch danach tut. Auch unterstützt durch die Zugabe von Eiswürfeln.

Im Normalfall würde ich bei solchen akuten Verletzungen/Unfällen sofort meinen Homöopathen anrufen. Er ist für solche Fälle jederzeit und immer! erreichbar. Nun aber hat er gerade mal Urlaub und ich wollte ihn nicht stören, auch wenn es vielleicht trotzdem ginge. Aber egal, ich hab fleißig gekühlt. JEdoch, sowie ich die Finger aus dem Wasser nahm und sie wieder etwas warm wurden, fingen sie sofort wieder tierisch an zu brennen. Alle fünf! da mich das nervte und ich irgendwas tun wollte ohne meinen Doc in seinem wohlverdienten Urlaub und auch noch am Wochenende zu stören, kam ich auf dei Idee, mein irgendwann mal gekauftes, aber wegen Ablehnung der reinen Symptombehandlung nur angelesenes Homöopathie-Selbstbehandlungsbuch zu Rate zu ziehen. Mal nachlesen, was die so vorschlagen, muss es ja nicht machen.

Und jetzt kommts. Ich zitiere: Verbrennung und Verbrühung - Äußere Anwendungen
Die Äußerliche Behandlung von Brandwunden folgt dem homöopathischen Prinzip (Seite 10)* und steht im Gegensatz zur herkömmlichen Vorgehensweise, die kaltes Wasser empfiehlt.
- Bei kleinflächigen Verbrennungen die verletzte Stelle vorsichtig dem heißen Gegenstand (wie Bügeleisen oder Herdplatte) nähern, bis Sie mit der nicht verbrannten Haut spüren, dass die Hitze gerade noch erträglich ist. Diese Vorgehensweise verstärkt zwar im Moment den Schmerz, jedoch ist die Sekunden später einsetzende Linderung wesentlich anhaltender. Auch der Heilungsprozess verläuft schneller als bei Wasseranwendung. Diese Prozedur mehrmals wiederholen.


Aber ich hab's gemacht und es ist der Wahnsinn! Ich ging zum Herd, schaltete die, zum Glück schnell funktionierende Glaskeramik-Herdplatte an, bewegte vorsichtig meine Finger zur Strahlung, verharrte dort, bis es unerträglich wurde und nahm die Hand wieder weg. Wartete, bis die so aufgenommene Wärme wieder weg war und spürte tatsächlich eine sofortige Linderung. Wiederholte dies ein paar mal. Ja, klar, die verbrannten Bereiche schmerzten unter der Wärmezufuhr höllisch, aber dieser Schmerz ließ wortwörtlich in Sekundenschnelle nach! Und ich sage jedem der das hier liest jetzt: während die Kühlung mit Wasser nur solange anhielt, wie die Finger sich im Wasser befanden bzw. kalt waren, die Behandlung nach dem homöopathischen Prinzip verlief genau so, wie es oben zitiert in dem Buche stand!!! Ich hatte das Gefühl, als wenn die Behandlung mit kaltem Wasser den Tempereaturschock im Gewebe noch verdoppelte, wohingegen die erneute, aber maßvolle Wärmezufuhr dem Körper Gelegenheit gab, diese Wärme langsam und auf natürlichem Wege wieder abzubauen. Nachdem ich diese Art der Behandlung ausprobierte, konnte ich diesen Beitrag in zwei Stücken schreiben und hab nur einmal zwischendurch (nach dem ersten Drittel ca.) nochmal meine Finger zum Herd gebracht. Es ist schier unglaublich. Meine Hand fühlt sich fast an, als wär sie heute abend wieder top fit. Wo ich vor 'ner dreiviertel Stunde noch dachte, ich würde mordsmäßige Blasen an allen Fingern bekommen. Denn es war wirklich ein großer Platsch Öl und nicht nur ein paar Spritzer.

NEIN, Mich muss von dieser Denkweise nun wirklich keiner mehr überzeugen!!! Ich werde ganz sicher nicht mehr - im übertragenen Sinne - Feuer mit Wasser bekämpfen.

Ich bin ob der Wirkung ziemlich perplex. Aber ich habs gerade wirklich erlebt!

*Ganz kurz zwei Aussagen zur Erläuterung: "Gleiches möge durch gleiches Geheilt werden." "Was einen Menschen krank macht, kann ihn auch heilen." Im Gegensatz zur Allopathie/Schulmedizin, die gleiches mit gegensätzlichem bekämpft/zu heilen versucht.

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Dein Selbstversuch
Wow, das hört sich wirklich unglaublich an. Werd's mir merken und beim nächsten Missgeschick ausprobieren. Kanns jetzt schon kaum abwarten
(klingt komisch.... auf Schmerzen warten)

Schöne, verregnete Grüße aus München...

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Kühlen von Verbrennungen
Ein grober Fehler war übrigens das Eis; es sollte mit 12 bis 18 Grad gekühlt werden, nicht schockgefrostet. *g*

Dieser Vorgang dient der Schmerzlinderung nur bedingt und vielmehr um zu vermeiden, dass sich die Verbrennung ausbreitet und das sog. Afterburning einzudämmen. Darunter versteht man das Nachbrennen der Wunde, das in den ersten 48 Stunden die Verbrennungstiefe erhöhen kann. Auch sollte die Kühlung nicht länger als 15 Minuten erfolgen.

Das Problem in diesem Fall ist wohl weniger, dass die Mittelchen der Schulmedizin versagen, sondern falsch eingeschätzt werden.

aber wegen Ablehnung der reinen Symptombehandlung
Bei Verletzungen aber die einzige Option. ;-)

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Soweit ich weiß liegt es daran, dass die Haut bei nachfolgender Hitze für sich bemerkt, oh, ich muss kühlen. Während logischerweise bei Kälte eher noch Wärme nachproduziert wird.

Hab das auch schon durch, allerdings im kleinen.

Hoffe, es geht Dir besser :o)

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hm,
das erinnert mich an etwas, das ich als ganz kleines kind mal gelernt hatte (großmütter-weisheiten :)): wenn im winter die hände eiskalt, gefroren sind, soll man sie mit schnee "warmreiben".

damit macht das wärme/wärme prinzip eigentlich sehr viel sinn, für mich.

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Da ist ein guter
Gedanke. Ja, dieses Prozedere mit dem Schnee ist mir auch bekannt. Womit das ganze noch mehr Sinn ergibt. Der Körper reagiert auf zu große Kälte mit selbsterwärmung (mittels Durchblutungsförderung). Da kann er natürlich auch auf zu große Wärme mit selbstabkühlung (wie auch immer) reagieren. Mein Vergleich war der mit den Tauchern und der Druckkammer. Da setzt man sie ja auch nochmal dem Druck aus, damit der Körper ihn selber, aber langsam abbauen kann (bzw. den Stickstoff im Blut). Der Körper kann sehr viel allein. Wir müssen es ihm nur zutrauen. Und gerade das vorsätzliche Kühlen von Verbrennungen z. B. ist eine böse Bevormundung ;o) Er kann das (wie so vieles) ganz alleine, man muss ihn nur verstehen. Und ihm manchmal etwas auf die Sprünge helfen.

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