Heute beim Radeln in die Arbeit die gesamte Strecke ohne runter zu schalten gefahren. (Abgesehen natürlich vom Anfahren nach roten Ampeln.) Nicht an der Autobahnbrücke, nicht an der Bahnunterführung. Ergebnis: 55 Minuten, inkl. einer Zwangspause wegen Fast-Kontakt mit Bierkutscher. Also eigentlich sowas bei 52-53 min.
Hab den natürlich gesehn, natürlich auch damit gerechnet, dass er nicht auf Radler achtet, trotzdem bis zuletzt gehofft, dass er doch noch guckt und – das Pokerspiel wieder einmal verloren :o(
Aus voller Fahrt, laut V O R S I C H T ! rufend, auf Null gebremst. Im zweithöchsten Gang. Geschimpft, abgestiegen, das Radl aufn Gehweg geschoben, weiche Knie bekommen, Zittern und Gänsehaut durch alle Glieder. Einige Atemzüge durchgeschnauft, ganz vorsichtig wieder aufgestiegen und – immernoch im zweithöchsten Gang – versucht, wieder anzufahren. Runtergeschaltet, Geschwindigkeit wieder aufgenommen und weiter gings. Ob meiner stark verzögerten Weiterfahrt hielt der Lkw-Fahrer doch tatsächlich besorgt an der nächsten Einmündung an und fragte mich, als ich vorbei kam, ob alles ok wäre. Ich bedankte mich und setzte, innerlich etwas gemildert, meine Fahrt fort.
Eine Frage beschäftigt mich jetzt im nachhinein: Der Radweg (parallel zu) einer Hauptstraße, gehört der zur Hauptstraße und hat ebenso Vorfahrt oder gehört er zum Fußweg und muss sich dem einmündenden/kreuzenden Verkehr unterordnen, so wie Fußgänger vor dem Überqueren einer Straße schauen müssen, ob kein Auto kommt?
Insgesamt gesehen ist dieses Tempo allerding nix für mich. Ich mag nicht so schnell fahren, auch wenn sich der Erschöpfungszustand hinterher recht gut angefühlt hat. Aber das ist mir einfach zu schnell. Das war kein Fahren mehr, das grenzte schon an Rasen. Für mein Empfinden. Man kriegt kaum noch was mit von dem, was um einen herum passiert und das Reaktionsvermögen ... Ich kann die Leute nicht verstehen, die mich dann immernoch überholen. Ist auch das Erfassen der Umwelt eine Frage des Trainings?
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