Freitag, 23. Juli 2004
Trainigserfolge II

Heute beim Radeln in die Arbeit die gesamte Strecke ohne runter zu schalten gefahren. (Abgesehen natürlich vom Anfahren nach roten Ampeln.) Nicht an der Autobahnbrücke, nicht an der Bahnunterführung. Ergebnis: 55 Minuten, inkl. einer Zwangspause wegen Fast-Kontakt mit Bierkutscher. Also eigentlich sowas bei 52-53 min.

Hab den natürlich gesehn, natürlich auch damit gerechnet, dass er nicht auf Radler achtet, trotzdem bis zuletzt gehofft, dass er doch noch guckt und – das Pokerspiel wieder einmal verloren :o(
Aus voller Fahrt, laut V O R S I C H T ! rufend, auf Null gebremst. Im zweithöchsten Gang. Geschimpft, abgestiegen, das Radl aufn Gehweg geschoben, weiche Knie bekommen, Zittern und Gänsehaut durch alle Glieder. Einige Atemzüge durchgeschnauft, ganz vorsichtig wieder aufgestiegen und – immernoch im zweithöchsten Gang – versucht, wieder anzufahren. Runtergeschaltet, Geschwindigkeit wieder aufgenommen und weiter gings. Ob meiner stark verzögerten Weiterfahrt hielt der Lkw-Fahrer doch tatsächlich besorgt an der nächsten Einmündung an und fragte mich, als ich vorbei kam, ob alles ok wäre. Ich bedankte mich und setzte, innerlich etwas gemildert, meine Fahrt fort.

Eine Frage beschäftigt mich jetzt im nachhinein: Der Radweg (parallel zu) einer Hauptstraße, gehört der zur Hauptstraße und hat ebenso Vorfahrt oder gehört er zum Fußweg und muss sich dem einmündenden/kreuzenden Verkehr unterordnen, so wie Fußgänger vor dem Überqueren einer Straße schauen müssen, ob kein Auto kommt?

Insgesamt gesehen ist dieses Tempo allerding nix für mich. Ich mag nicht so schnell fahren, auch wenn sich der Erschöpfungszustand hinterher recht gut angefühlt hat. Aber das ist mir einfach zu schnell. Das war kein Fahren mehr, das grenzte schon an Rasen. Für mein Empfinden. Man kriegt kaum noch was mit von dem, was um einen herum passiert und das Reaktionsvermögen ... Ich kann die Leute nicht verstehen, die mich dann immernoch überholen. Ist auch das Erfassen der Umwelt eine Frage des Trainings?


 

Trainigserfolge I

Treppensteigen ist eines der schwersten Dinge für mich. Und zwar gar nicht mal von der Kraft, sondern von der Puste her. Mir geht einfach sowas von schnell die Luft aus, sowie ich mich nur irgendwie aufsteigend fortbewege. Geradeaus, auf ebener Strecke, kann ich ewig unterwegs sein. Aber geht es nur ein winzig Stück aufwärst, ist’s vorbei.

Trotzdem, oder gerade deshalb beschloss ich vor 2einhalb, vielleicht 3 Wochen, für die knapp drei Etagen von der TiGa bis zur Wohnung nicht mehr den Fahrstuhl zu nehmen. Cool, denn gestern bemerkte ich zum einen, dass mir eine Treppe im Einkaufszentrum kaum Anstrengung bereitete und daheim ganz deutlich, dass ich bei Ankunft in der Wohnung schon weit weniger schnaufe.

Von jeamuc um 11:32h| Gleichgewichte | 0 Kommentare |comment

 

Donnerstag, 22. Juli 2004
Das schlechte vergisst man im Laufe der Zeit. Immer.

Und weil das so ist, wie um es mir wieder einmal zu beweisen, lerne ich einfach nicht meine Lektion.

Ich weiß:
Du darfst im Sommer nicht mittags mit dem Auto was erledigen! Sonst verbrennst du dir beim Einsteigen den Rücken am Sitz, beim Anschnallen die Schulter am Gurt, die Finger am Lenkrad und die Nase mit der Sonnenbrille. Außerdem bist du in weniger als einer Minute klatschnass geschwitzt und zur Krönung findest du hinterher keinen Parkplatz!!!
Ich weiß das!

Trotzdem mach ich es jedes Jahr wieder. Aus manchen Fehlern lernt Jea eben einfach nicht.

Von jeamuc um 18:00h| Selbsterkenntnisse | 0 Kommentare |comment

 

Ähnlichkeiten

Wie ähnlich doch Kinder ihren Eltern sind. Sein können. Werden können.

Und wie groß die Gefahr sein kann, dass Beziehungen von Paaren an genau dem gleichen Übel zerbrechen, wie die zu ihren Eltern/”Schwiegereltern”, nur ggf. etwas später, weil der Wille ein größerer ist.

Überrascht? Ja. Schon. Aber wieder einmal ist der Beweis erbracht, dass die beste Erziehung nix taugt, weil Kinder ihren Eltern sowieso alles nachmachen ;o)

Aber im Ernst. Plötzlich ist es auch logisch. Was Eltern nicht können, können sie ihren Kindern nicht wirklich beibringen. Kinder haben allerdings eine gewisse Chance, diese Dinge via Sozialisation zu erfahren, und somit Fehler ihrer Eltern nicht zu wiederholen. Zudem ist die Erkenntnis von Fehlern anderer auch eine Chance, sie selber nicht zu begehen. Und nicht zu vergessen die Selbsterkenntnis, welche bekanntlich der erste Schritt zur Besserung ist.


 

Mittwoch, 21. Juli 2004
Hoch gepokert

oder einfach nur sehr positiv gedacht. Und - verloren.

War aber nicht so schlimm, wie es hätte werden können. Eher fast nur ne willkommene Erfrischung.

Gestern, je näher der Feierabend rückte, umso dunkler wurde es draußen. Irgendwie war klar, dass ich pitschepatschnass nach Hause kommen würde. Aber es hielt sich tapfer bis ich endlich losradelte. Man hofft ja auch, dass es noch ein bisschen weiter hält, dass es woanders hin zieht etc. etc. Aber man denkt sich auch, ha, bei den 30 Grad heute, kann das nicht so schlimm - sprich unangenehm - werden.

Beschluss gefasst: Wenns beim Losfahren trocken ist, nehm ichs Radl, wenn nicht, die U-Bahn. Und es war trocken. Die ersten 3 Minuten. Dann kamen die ersten Tropfen. Aber nur vereinzelt. Die dicke Gewitterwand im Rücken radelte ich, was das Zeug hielt. Mal nicht den Kraftverbrauchsgang sondern 'nen schnelleren gewählt. Zu dumm nur, dass der heftige Gegenwind diesen Vorteil zunichte machte. Aber trotzdem war ich froh über ihn, denn er bremste auch die Gewitterfront aus und hielt sie lange Zeit hinter mir.

Der aufkommende Regen machte mir also überhaupt keine Sorgen. Aber Angst und Bange war mir ob des stark böigen Windes in der Stadt vor evtl. herumfliegenden Baugerüstteilen o. ä. Denn Bau- und Sanierungsstellen gibts hier en gros. Aber, nix passiert. Weitergeradelt. Regentropfen eingesammelt. Nach der Hälfte des Weges hatte es den Anschein, als wäre meine Wegscheide auch eine Wetterscheide. Was mich zu einem kleinen, mutigen Shooting veranlasste:





Noch schnell ein Blick zurück auf das Ungeheuer



und dann nix wie ab nach Hause! Denn die Idee von der Wetterscheide erwies sich als Trugschluss und die folgende weite Flur erwartete mich mit Blitz und Donner. Zum Glück in recht großen Abständen, sodass ich nicht direkt durch musste sondern mich noch ein wenig an dem Schauspiel während der Fahrt erfreuen konnte.

Nass - aber ohne pitschepatsche - und mit nem superdreckspatzigen Fahrrad kam ich unversehrt zu Hause an.

Schön, dass für heute weit schlimmere Sommergewitter angesagt sind und jetzt noch die Sonne scheint. Sitz ich wenigstens im Auto im Trockenen.

Von jeamuc um 20:01h| Wetter | 0 Kommentare |comment